1. Welchen Temperaturbereich soll der Schlafsack abdecken ?
2. Für welches Material soll ich mich entscheiden? Daune vs. Kunstfaser
3. Wandern, Camping… Was ist eigentlich der Anwendungsbereich ?
Welchen Temperaturbereich soll der Schlafsack abdecken
Es gibt keinen Schlafsack, der für jedes Wetter gut ist. Und das der Schlafsack auch bei -30° C noch warm hält, ist weder ein Zeichen von Qualität, noch zieht man auf einer Sommertour irgendeinen Nutzen daraus.
Damit man weiß, welcher Schlafsack für welche Temperaturen geeignet ist gibt es hier in Europa die Schlafsacknorm (ÖNORM) EN 13537.
Nehmen wir folgendes Beispiel um zu verdeutlichen, wie diese Norm funktioniert:
Temperatur: -1 °C/ -7 °C/ -25 °C
T-Comf: -1°C
T-lim: -7° C
T-ext: ab -25° C
T-Comf
Bei -1° C ist die Temperatur in diesem Beispiel der Wert bei dem ein vollständig in den Schlafsack gehüllter Schläfer in normaler, entspannter Körperhaltung schlafen kann ohne zu frieren. Als Maßstab gilt hier eine Standardfrau mit 60 Kilogramm.
T-lim
Ein Standardmann darf in zusammengerollter Körperhaltung bei dieser Temperatur gerade noch nicht frieren. Es handelt sich um die obere Grenze des so genannten Risikobereiches.
T-ext
Bei T-ext handelt es sich um die untere Grenze des Risikobereichs. Alles was unter diesem Wert liegt birgt die Gefahr von Gesundheitsschäden durch Unterkühlung.
Im Prinzip kann man Schlafsäcke in 3 Kategorien (Sommerschlafsäcke, 3-Jahreszeiten-Schlafsäcke für Frühling und Herbst, Winterschlafsäcke) einteilen wie es auch von Webshops gemacht wird. Man sollte die Einteilung allerdings nicht zu ernst nehmen, denn man sollte bedenken das der Winter in Norwegen nicht zu vergleichen ist mit dem Winter auf Teneriffa. Deswegen vorher immer informieren, wie die Temperaturen im Reiseland in dem Zeitraum, wo man dort ist, sind.
Für welches Material soll ich mich entscheiden? Daune vs. Kunstfaser
Daune | Kunstfaser |
+ lange Lebensdauer + minimales Packmaß + geringes Gewicht | + geringere Feutchtigkeitsaufnahme der Fasern + günstig im Gegensatz zu Daune |
– feutigkeitsempfindlich – teuer | – geringere Lebensdauer – schwerer als Daune |
Wenn ein Daunenschlafsack nass wird, isoliert er nicht mehr so gut. Während Kunstfaserschlafsäcke da unempfindlicher sind. Das soll aber nicht heißen, dass ein Daunenschlafsack nach einem Tropfen Wasser nicht mehr warm hält. Daunenschlafsäcke sind in der Regel ein wenig pflegebedürftiger.
Wandern, Camping… Was ist eigentlich der Anwendungsbereich
Für was will man den Schlafsack eigentlich nutzen? Wer wandern geht und den Schlafsack die ganze Zeit auf dem Rücken trägt, wird versuchen einen möglichst leichten Schlafsack zu bekommen. Also wird er sich, wenn genügend Geld da ist, wahrscheinlich für einen Daunenschlafsack entscheiden. Leute die mit dem Boot unterwegs sind brauchen nicht wirklich auf das Gewicht achten. Viel interessanter ist da die Frage wie gut isoliert der Schlafsack noch, wenn er feucht wird. In diesem Fall ist ein Kunstfaser-Schlafsack interessant.