Das Wandern im Harz war lange Zeit aufgrund seiner Geschichte nicht ohne weiteres zugänglich. Heute jedoch ist diese reizvolle Berglandschaft für Wanderbegeisterte aus Nah und Fern offen. Der Nationalpark Harz, der seit 2006 existiert, stellt den ersten länderübergreifenden Nationalpark Deutschlands dar und entstand durch die Zusammenlegung der beiden bestehenden Nationalparks Harz (Niedersachsen) und Hochharz (Sachsen-Anhalt). Das Harzgebirge erstreckt sich über eine Länge von 110 km und eine Breite von 30–40 km, und bedeckt eine Gesamtfläche von 2.226 km². In dieser weitläufigen Region stehen ausreichend Wanderwege zur Verfügung, die es ermöglichen, die Natur und Landschaft über einen längeren Zeitraum zu erkunden.

Der Brocken und die DDR

Der Brocken, mit einer Höhe von 1.141 Metern, ist der höchste Gipfel im Harz und bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die umliegende Landschaft. Aufgrund seiner markanten Silhouette und seiner häufig von Nebel umhüllten Spitze wird er oft als mystischer Ort beschrieben, der seit Jahrhunderten Sagen und Legenden inspiriert. Der Brocken ist auch bekannt für sein wechselhaftes Wetter und seine raue, unberührte Natur, die Wanderer und Naturliebhaber gleichermaßen fasziniert.

Auf dem Gipfel des Brockens
Auf dem Brocken angekommen.

Während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) war der Brocken ein Symbol politischer Spannungen und Überwachung. Aufgrund seiner strategischen Lage diente der Berg als wichtiger Standort für die Überwachung der innerdeutschen Grenze. Die DDR errichtete auf dem Brocken eine Abhör- und Spionageanlage, die als „Brocken 1“ bekannt war. Von hier aus wurden militärische Aktivitäten und Kommunikation im Westen abgehört und überwacht. Die Geschichte des Brocken während der DDR-Zeit spiegelt somit die politischen Konflikte und den Kalten Krieg wider, die Deutschland und Europa zu dieser Zeit prägten. Heutzutage ist der Brocken ein beliebtes Ziel für Touristen und Wanderer

Fernwandern im Harz

Der Nationalpark Harz beheimatet eine Vielzahl von Fernwanderwegen, die sich durch die atemberaubende Landschaft schlängeln und Wanderbegeisterte aus aller Welt anlocken. Zu den bemerkenswertesten Routen gehören der Harzer-Hexenstieg, der Harzer Baudensteig, der Selketal-Stieg und der Karstwanderweg. Diese Wege bieten ein abwechslungsreiches Wandererlebnis, das von dichten Wäldern und felsigen Gipfeln bis hin zu malerischen Tälern und klaren Bächen reicht. Unter diesen Routen ist der Harzer-Hexenstieg zweifellos der bekannteste. Mit einer Gesamtlänge von etwa 100 km erstreckt er sich über den Harz von West nach Ost und bietet Wanderern die Möglichkeit, tief in die mystische Atmosphäre des Gebirges einzutauchen. Die Route führt durch dichte Wälder, vorbei an idyllischen Seen und über historische Pfade, die mit der faszinierenden Geschichte und Legenden des Harzes verwoben sind.

Karte vom Harz
Karte von: Thomas Römer

Übernachtungsmöglichkeiten im Harz

Vom Wildcampen im Nationalpark würde ich grundsätzlich abraten. Im Harz gibt es jedoch ausreichend Pensionen und Hotels, um während der Wanderungen eine Unterkunft zu finden. Wer gerne im Zelt schlafen möchte, hat dort hingegen weniger Möglichkeiten. Wer sich bei seinen Wanderungen übernimmt oder Schutz vor dem Wetter benötigt, findet im Harz eine große Anzahl an Schutzhütten. Besonders in den Hütten am Rande des Harzer Hexenstiegs suchen viele Leute Schutz.

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Schutzhütten im Harz
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Wandern
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