Ich war mir sicher, dass ich den Arizona Trail auf gar keinen Fall mit den Altra Lone Peak 6 gehen wollte. Ich hatte die 6er bestellt und zurückgeschickt. In meiner normalen Größe kam mein großer Zeh am Obermaterial an, und es drückte. In allen anderen Bereichen war er jedoch viel zu weit, und ich hatte keinen sicheren Halt. Ganz anders waren da die Xero Shoes oder die von Topo Athletics, also war das Thema Altra-Schuhe für mich erledigt. Bis British Airways dann meinen Koffer verloren hat, und alles, was mir übrig blieb, war, ein paar neue Schuhe und Trekkingstöcke zu kaufen. Ehrlich gesagt habe ich sie dann nur gekauft, weil ich einen Tag vor der Shuttle-Abfahrt super genervt war, und das waren die einzigen Schuhe ohne Sprengung, die ich in den Läden gefunden hatte.
Technische Daten
- Gewicht: 300 g
- Zwischensohle: Altra EGO™
- Laufsohle: MaxTrac™
- Dämpfung: Moderat
- Sohlendicke: 25 mm
- Obermaterial: Quick-Dry Air Mesh
Testumfang
Ich bin den Arizona Trail bis Pine in einem Paar Lone Peak 6 gelaufen und habe dann in Flagstaff ein neues Paar Lone Peak 6 bekommen. Dazwischen bin ich mit den Topo Pursuit gewandert, die mir unterwegs jedoch Probleme bereitet haben.
Was mir an den Altra Lone Peak 6 gut gefällt
- Keine Sprengung
- Dämpfung
- breite Zehenbox
- Befestigung für Gamaschen vorhanden
Ich mag Schuhe ohne Sprengung und komme gut damit zurecht. Allerdings landet man dabei schnell im Bereich der Barfußschuhe, bei denen oft auch eine geringe oder gar keine Dämpfung vorhanden ist. Das ist jedoch nicht der Fall bei den Altra Lone Peak – sie sind unglaublich bequem. Zudem gibt es keinerlei Probleme bei der Befestigung der hauseigenen Altra Gamaschen oder Alternativen von Dirty Girl Gaiters, usw. Auf der Rückseite befindet sich bereits ein angebrachter Klettstreifen. Die Zehenbox ist groß und bietet ausreichend Platz in der Breite. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich den Schuh auch eine halbe Nummer kleiner kaufen könnte, wenn meine Zehen mehr Platz in der Höhe hätten. Das führt mich direkt zu dem, was mir nicht so gut gefällt.
Was mir an den Altra Lone Peak 6 nicht gefällt
- Dämpfung geht schnell verloren
- die Sohle nutzt sich schnell ab
- zuviel Platz im Mittelfuß und Hacken für meine Füße
Den Halt in Altra-Schuhen find ich nicht überragend für meine Füße. Mein Hacken und alles andere rutscht hin und her. Das scheint sich in den Altra Lone Peak 7 übrigens ein wenig für mich verbessert zu haben.
Der Schuh sah nach den gelaufenen Kilometern besser aus, als ich erwartet hätte. Allerdings waren die Sohle und die Dämpfung beim ersten Paar Schuhe komplett abgenutzt. Auf den letzten paar Kilometern taten mir die Füße schon ordentlich weh, und auch die Sohle verlor zunehmend an Grip. Alles in allem waren es etwa 750 Kilometer bis nach Pine. Jetzt kommt natürlich dazu, dass ich ein hohes Eigengewicht mitbringe, sowie den Rucksack, und das sind vielleicht Belastungen, für die ein Trailrunner nicht ausgelegt ist.
Altra Lone Peak 6 nach 750 km in Arizona
Fazit
Ich würde mir den Lone Peak 6 jederzeit wieder kaufen. Für die nächste lange Wanderung habe ich bereits den Lone Peak 7 im Schrank liegen, und die Lone Peak 8 sind dieses Jahr auf den Markt gekommen. Trotz all der Nachteile, die ich aufgezählt habe, konnte ich die komplette Strecke ohne eine Blase oder andere Probleme zurücklegen. Die Haltbarkeit von Dämpfung und Sohle könnte besser sein, aber damit kann man arbeiten, wenn man bereit ist, öfter mal ein neues Paar Schuhe einzukalkulieren. Allerdings wäre es schön, wenn man noch ein paar Kilometer herausholen könnte. Teure Wanderstiefel kann man auch neu besohlen lassen, und die UVPs von Trailrunnern sind heutzutage gar nicht mehr so weit entfernt.
Hinweis
Ich habe mir die vorgestellten Produkte selbst gekauft. Dieser Artikel wurde von niemandem gesponsert, und auch wenn ich versuche, möglichst objektiv zu sein, handelt es sich hierbei lediglich um meine subjektive Meinung zu den vorgestellten Produkten.