Als seinerzeit das Personal Cooking System (kurz PCS) von Jetboil auf den Markt kam hat das für erhebliche Furore gesorgt. Ein solches All-In-One-Design war bis dato nicht üblich. Mit dem aktuellen Jetboil Flash hat man das ganze System noch einmal überarbeitet und damit einige interessante Verbesserungen eingeführt. Wir testen wie sich das auf die Handhabung des Jetboil Flash in der Praxis auswirkt.
Lieferumfang des Jetboil Flash
- Topf (Volumen 1 l)
- Topfwärmer
- Deckel
- Gaskocher
- Becher
- Ständer für Gaskartusche
Der Topf im Jetboil Flash Kochsystem
Der 1 l Topf ist recht schmal geformt und am Boden mit einem Wärmetauscher versehen. Über diesem Wärmetauscher ist während des Transportes ein Plastikschutz für die Lamellen aufgesteckt. Dieser kann auch als Messbecher genutzt werden oder um daraus zu trinken.
Von Außen ist der Topf in Neopren gehüllt. Das hat den Vorteil das der Topf langsamer auskühlt und den Inhalt länger warm hält. Ein weiterer Vorteil ist das man den Kocher ohne Bedenken anfassen kann und sich die Finger nicht verbrennt. Es befindet sich außerdem ein Griff und eine “Temperaturanzeige” an der Neoprenhülle. Die Temperaturanzeige fängt ab 60 °C an die Farbe zu verändern und leuchtet wenn das Wasser kocht in einem strahlendem Gelb.
Der Gaskocher im Jetboil Flash Kochsystem
Der Gaskocher kommt mit einer eingebauten Piezozündung welche den Brenner schnell und zuverlässig startet. Diese ist gegenüber dem Vorgänger überarbeitet worden. Sie liegt jetzt im Inneren des Brenners und nicht mehr am Rand, so dass sie auch nicht mehr so schnell beschädigt werden kann wie dies bei beim alten Modell der Fall war.
Weiteres Zubehör vom Jetboil Flash
Praktisch ist der beigelegte Standfuß für Gaskartuschen. Dadurch steht der Kocher insgesamt sicherer auf dem Boden.
Technische Daten
- Gewicht: 455 g (von uns gewogen) 397 g (Herstellerangabe ohne Standfuß) – alle Angaben ohne Brennstoff
- Packmaß: 10,4 x 18 cm
Das Jetboil Flash Outdoor-Kochsystem im Test
Die kleinen 100 g Gaskartuschen finden zusammen mit dem Brenner und dem Standfuß bequem Platz innerhalb des Topfes. So lässt sich alles notwendige für kurze Touren kompakt und platzsparend verstauen. Wenn es auf eine längere Trekkingtour mit erhöhtem Brennstoffbedarf geht und man deshalb eine größere Kartusche mitführen will, muss man diese separat transportieren. Aufgrund des geringen Durchmesser des Topfes können die großen Kartuschen nicht darin verstaut werden .
Brennstoffverbrauch & Kochzeit
Zum Zeitpunkt des Tests lag die Außentemperatur um 21,5 °C und die Wassertemperatur bei 18 ° C, es war Windstill und wir befanden uns auf einer Höhe von 250 m. Die hier gemessenen Angaben können je nach Außentemperatur oder Höhe variieren.
- Kochzeit: 2:30 min (500 ml)
Herstellerangabe: 2:00 min - Gasverbrauch: 4 g
Von der Kochzeit her ist der Jetboil Flash ein wenig langsamer als z.B. der Primus EtaExpress oder das Optimus Weekend Starter Kit. Die gemessenen Werte sind, da sie nicht unter exakt den gleichen Bedingungen entstanden, leider auch nicht direkt vergleichbar. In der Praxis bestätigen sich diese Werte aber in der Tendenz.
Die schmale Form des Topfes ist zum Erhitzen von Wasser ideal – aufwendige Menüs lassen sich aber damit kaum zubereiten. Es ist möglich mit dem Topfstabilisator einen größeren Topf (1,5L) sowie eine Pfanne mit dem Jetboil Flash zu betreiben. Für Kaffeejunkies ist übrigens auch eine Kaffeepresse erhältlich. Das Zubehör haben wir allerdings nicht getestet.
Fazit
Es gibt sicher Kocher die leichter und/oder auch schneller sind als der Jetboil Flash, aber trotdem kann das Konzept überzeugen. Die Handhabung des Systems ist einfach und durchdacht. Mir persönlich gefällt das Jetboil Flash Kochsystem sehr gut und empfinde den Kompromiss zwischen Komfort und Gewicht als gut.
Vorteile
- durchdacht
- einfach zu bedienen
- geringer Brennstoffverbrauch
Nachteile
- Topf fasst zum Transport nur kleine Gaskartuschen
Ich konnte mir auf der OutDoor den kleinen (neuen) Jetboil Sol anschauen, mit knapp 270g in der Titan Version ein schickes Teil und für minimalisten nochmal interessanter als der Flash…bietet allerdings auch nur 600ml realistisches Volumen.
Was mich an Jetboil generell reizt ist das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und das sich wirklich alles kompakt ineinander fügt.
Wenn man alleine Unterwegs ist reichen 600 ml, meiner Erfahrung nach, aus. Für ganze Gruppen ist auch das hier nicht die optimale Lösung. Höchstens durch das Zubehör lässt sich da noch was machen.
Ich bin mal gespannt ob es zu dem Sol dann auch einen großen 1,5 L Topf geben wird oder der sogar kompatible bleibt. Hast du in der Richtung auf der Outdoor was in Erfahrung bringen können?
Den 1,5 L Topf wird es defintiv geben!…ich glaube die haben ihn recht treffend “Sumo” genannt. Die Töpfe lassen sich ineinander stapeln und die System sollen ab- und aufwärtskompatibel sein.
Bei den neuen Jetboils soll wohl auch ein universal Adapter zum standard Lieferumfang gehören, der fast jeden x-beliebigen Topf mit dem Jetboil Kocher nutzbar macht.