Nach meiner ersten, eher kurzen Begegnung mit dem Pacific Crest Trail im Jahr 2013 war es lange still um meine Wanderambitionen – bis ich 2023 auf dem Arizona Trail die alte Leidenschaft wiederentdeckte. Diesmal sollte es also ein neuer Anlauf auf dem PCT werden, und ich konnte sogar Kathi überzeugen, mich zu begleiten – trotz ihrer Skepsis gegenüber Hitze und Wüste. In diesem Bericht erzählen wir, warum wir uns für diesen Abschnitt entschieden haben, wie unsere Anreise verlief und was uns unterwegs erwartete. Es war auf jeden Fall noch einmal etwas ganz anderes als unsere Wanderung auf dem Camino Primitivo.

Warum wir uns für diesen Abschnitt entschieden haben

Ich habe bereits im Jahr 2013 einen Section Hike auf dem PCT gestartet – bin damals aber ehrlich gesagt nicht besonders weit gekommen. Gerade mal 540 Kilometer von Campo aus, bevor ich wieder zurück ins Büro musste. Danach bin ich lange Zeit gar nicht mehr gewandert – bis ich 2023 auf dem AZT meine alte Leidenschaft wiederentdeckt habe: große Mengen Wasser bei hohen Temperaturen durch die Landschaft zu tragen.

Eigentlich sind hohe Temperaturen gar nicht so Kathis Ding. Aber ich habe sie monatelang damit genervt, wie schön die Wüste ist, wie großartig das alles wird – und dass wir für diesen Abschnitt sogar relativ früh im Jahr unterwegs sind und deshalb nicht allzu große Probleme mit der Hitze haben werden. Am Ende hat sie sich mir zuliebe breitschlagen lassen – und ich glaube, rückblickend hat es ihr sogar gut gefallen.

Wer den PCT gut kennt, wird vielleicht merken, dass zwischen dem Abschnitt, den ich 2013 gewandert bin, und dem Punkt, an dem wir diesmal starten, noch über 100 Kilometer liegen. Das liegt daran, dass es aktuell (2025) in dieser Gegend eine größere Sperrung gibt. Da ich den Trail sowieso nur in kleinen Etappen wandere, werde ich versuchen, dieses Stück nachzuholen, sobald es wieder geöffnet ist.

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Die Anreise

Die Anreise zum PCT verlief eigentlich ziemlich gut – mal abgesehen davon, dass ich immer unglaublich nervös werde, wenn es ums Fliegen geht. Ich bin zwar schon oft geflogen, aber was ich auf jeden Fall vermeiden will, ist, den Flieger zu verpassen. Deshalb zwinge ich alle, die mit mir fliegen, zu einer sehr frühen Anreise. Selbst wenn wir mit der Bahn fahren, plane ich so, dass ein oder zwei Züge ausfallen können und wir trotzdem noch mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sind.

Diesmal war die Situation etwas entspannter: Meine Eltern waren so freundlich, uns direkt zum Flughafen zu bringen. So ging es für uns an Karfreitag nach London. Dort kamen wir gegen 22 Uhr an und hatten über 16 Stunden Aufenthalt. Da ich meine Spendierhosen anhatte und keine Lust, mal wieder am Flughafen zu schlafen, hatte ich uns ein Hotelzimmer in der Nähe des Terminals gebucht. Unsere Fahrt zum Hotel müsst ihr euch im Video anschauen – dort gibt es ein autonom fahrendes Pod-System, das ich persönlich vermutlich spannender fand als die meisten anderen Leute.

Die Pods in London Heathrow

Am nächsten Morgen schulterten wir wieder unser Handgepäck und fuhren denselben Weg zurück. Diesmal wollte man allerdings 20 Euro (für zwei Personen) für die Nutzung der Pods haben. Die Busverbindung wäre definitiv günstiger gewesen – aber da ich nur meine Spendierhose dabeihatte, zahlten wir das auch noch. Zum Frühstück gab’s dann noch einen überteuerten Salat am Flughafen, bevor wir eincheckten und uns für 9,5 Stunden in den Flieger setzten.

Es war ein etwas ungewöhnlicher Flug. Es war der letzte Flug unseres Piloten vor seinem Ruhestand, und viele seiner Freunde begleiteten ihn. Am Flughafen hielt er vor allen Passagieren eine kleine Rede und erzählte während des Fluges immer wieder von den Leuten, die ihn begleiteten – wie sie sich kennengelernt hatten und was sie verbindet. Eigentlich ganz süß. Und auch wenn Langstreckenflüge spätestens nach dem dritten Film in der Holzklasse eher unangenehm werden, kamen wir recht gut in Los Angeles an. Eigentlich hätte der Flug zwei Stunden länger dauern sollen, aber wir hatten Rückenwind – Glück gehabt.

Wegen der Berichterstattung der letzten Wochen hatten wir noch etwas Sorge, ob wir überhaupt einreisen dürfen – ob man uns vielleicht direkt wieder zurückschickt. Aber wir hatten Glück: Nach der langen Schlange bei der Immigration durften wir einreisen – und unsere Koffer waren dieses Mal sogar dabei und nicht in London geblieben wie 2023.

Danach ging’s mit dem Hotelshuttle ins Hotel, kurz in den Supermarkt auf der anderen Straßenseite – und dann direkt ins Bett.

Der Blick vom Hotelzimmer in LA
Der Blick vom Hotelzimmer in LA

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Hotelshuttle zurück zum Flughafen und von dort mit dem Mietwagen-Shuttle zur Mietwagenstation. Wir hatten für drei Tage ein Auto gemietet, um eines unserer Resupply-Pakete selbst auszuliefern, die letzten Einkäufe zu erledigen – und wenigstens noch einmal am Strand entlangzufahren, bevor es weiter nach Santa Clarita ging. Von dort wollten wir mit einem Taxi zu unserem Startpunkt aufbrechen.

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