Die Anreise war so gut, wie ein Langstreckenflug in der Economy nur sein kann. Schwierigkeiten bekam ich erst bei der Landung in Phoenix. Ich stand ewig am Gepäckband, als dann das Gepäck des nächsten Fluges auf das Band geladen wurde, gab ich das Warten auf den Koffer auf.
Nach langer Suche fand ich den Schalter, an dem das Gepäck als verloren gemeldet wird. Man machte mir Mut – innerhalb von 24 Stunden würde fast jeder Koffer auftauchen. Leider warte ich immer noch….

Mit dem Mietwagen, aber ohne Koffer, zum Hotel in Tucson

An der Mietwagenstation bekam ich ein ordentliches Upgrade. Ich hatte eigentlich nur für das kleinste, billigste und rostigste Auto bezahlt, bekam dann aber einen fetten Nissan Frontier – was für ein Schiff!

Mit der sich anbahnenden Müdigkeit ging es dann die 1 1/2 Stunden Autofahrt nach Tucson ins Hotel. Ich war so froh angekommen zu sein – nur noch schnell zu Fuß zum Supermarkt für einen Eisbecher und die Verpflegung für diesen Abend.

Bei dem Genuss des Eisbechers traf ich dann die Entscheidung, nicht auf die Tasche zu warten und lieber neue Ausrüstung zu kaufen sowie die 2 wichtigsten Maildrops vor meiner Abreise vorzubereiten: Roosevelt Lake Marina und Colossal Cave. Das Shuttle von Tucson zum Trailhead war halt fest bestellt, dass wollte ich nicht verpassen.
Das Paket mit der Verpflegung, welches ich nach Roosevelt Lake sendete, kostete mich 17 $! Nach Colossal Cave bin ich dann selber gefahren. Dort wusste man sofort, was ich dort mit dem Paket will. Die Frau war sehr freundlich und meinte nur, dass dieses Jahr sehr viele auf dem Trail unterwegs wären und ich sicher schnell viele neue Buddys zum Wandern finden würde. Hoffentlich nicht so viel wie damals bei der Kick-off Party vom PCT. Ich mag es, andere Wanderer zu treffen, aber zu viel ist auch nicht gut, dachte ich so bei mir.

Auf dem Rückweg kaufte ich dann ein Erste Hilfe Paket sowie neue Trekkingstöcke und Schuhe. Die Altra Lone Peak 6, die ich im Ausverkauf bekommen habe, sind zwar etwas zu groß, aber ich denke, dass der Fuß eh noch ordentlich anschwillt vom vielen Laufen. Im Hotel habe ich dann noch das gesamte Klopapier geklaut, damit hatte ich das Wichtigste zusammen.
Meine Hauptmahlzeit für Heute sollte Kartoffelbrei mit dehydrierten Bohnen, Zwiebeln und Chips werden.

Irgendwie lebe ich immer noch in der deutschen Zeitzone. Jeden Tag kann ich mich nicht bis nach 20 Uhr wach halten und ab 3 bin ich dann wieder putzmunter. So auch am Tag, an dem mein Shuttel mich zum Trailstart bringen sollte.

Arizona Trail Shuttle zum Trailhead an der mexikanischen Grenze

Erst hieß es den Mietwagen tanken und zur Mietwagenstation bringen. Das Tanken gestaltete sich leider als schwierig, da ich nur in der Tankstelle zahlen konnte und nicht an der, wie sonst in den USA üblich, Zapfsäule. Ich kann mich aber dunkel erinnern, dass ich das Problem schon immer hatte.

Als ich dann der Dame hinter dem Tresen sagte, dass ich für 60 $ tanken möchte, fragte sie 2x nach und als ich dann für 35 $ den Nissan wieder voll hatte, wusste ich auch warum. Sprit in den USA ist immer noch um einiges billiger als bei uns.

Zur Mietwagen Station war es nur noch ein Katzensprung und ich war etwas früher da – Ken, mein Chauffeur, glücklicherweise auch, so dass es direkt losging. Nach dem Einsteigen freute ich mich dann, dass noch zwei andere Wanderer mit an Bord waren. Dadurch betrug der Preis für das Shuttle für mich nur noch 70 $.

Border Monument 102 Southern Terminus Arizona Trail

Das Wandern am ersten Tag auf dem AZT war ziemlich anstrengend. Wir sind auf 2000 m gestartet und dann erstmal zur Grenze heruntergegangen um ein Foto vom Startpunkt in Mexiko zu machen. Dann ging es bergauf, wieder zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz und danach weiter bis auf 2823 m!
Ich ließ es mir halt nicht nehmen, die extra Meile auf den Miller Peak zu laufen. Den Großteil der Höhenmeter hatte ich mir eh schon erarbeitet und immerhin ist er ja mehr als doppelt so hoch, als der höchste Berg, den ich bei mir zu Hause im Harz erwandern kann.

Nach dem Aufstieg gab es einen zugeschneittenen Weg auf der anderen Seite des Berges. Das auf dem Foto ist der harmlose Teil, später wurde es auch unangenehm rutschig. Zwischendurch bin ich noch einer Badewanne begegnet, die mitten im Wald als Wasserquelle dient. Ansonsten war der weitere Tag eher ereignislos, aber wunderschön.

Was nicht so wunderschön war – der Pitch von meinem neuen Zelt, welches ich vorher noch nie aufgebaut hatte. Das nahm in der Abenddämmerung gegen 18:00 Uhr doch mehr Zeit, als erwartet in Anspruch.

Insgesamt sah ich heute 7 weitere Thruhiker, die den Arizona Trail gehen.

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Arizona Trail Tag 1
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Wandern
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