Nur wenige Meter von unserem Strandspot entfernt fanden wir wieder einen Wassercache, aus dem wir jedoch nichts brauchten – vor allem kein Wasser, da der nahegelegene Fluss mehr als genug Versorgung bot. Was wir jedoch dringend gebrauchen konnten, war die Sitzbank neben dem Cache für unser Frühstück, bevor wir den erneuten Aufstieg in Angriff nahmen. Das Wetter war zu Beginn noch ganz in Ordnung, aber es wurde immer windiger. Zudem machte sich Kathis Verletzung bemerkbar.

Kartenmaterial und GPX Track – Pacific Crest Trail 2025

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PCT Etappe 4
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Auf der FarOut-App lasen wir außerdem zahlreiche Kommentare von anderen Wanderern, die uns warnten, dass am Wegesrand und direkt auf dem Trail eine neue, für Wanderer gefährliche Pflanze auftauchte: der Poodle Dog Bush. Diese Pflanze ist fast ausschließlich in Südkalifornien heimisch und hat einen besonders unangenehmen Nebeneffekt: Bei Kontakt mit der Haut kann sie starke allergische Reaktionen hervorrufen. Der Poodle Dog Bush enthält ätherische Öle und Harze, die zu Hautirritationen und in schweren Fällen sogar zu ernsteren allergischen Reaktionen führen können.

Es war ohnehin schon eine Herausforderung, den Dingen am Wegesrand auszuweichen. Doch der Wind, der die Pflanzen immer wieder in unsere Richtung peitschte, machte es nicht einfacher. Deshalb entschieden wir uns, ein wenig zu schummeln und die parallel verlaufende Dirt Road zu nutzen. Diese war wesentlich breiter und leichter zu gehen, was die lange Tagesetappe deutlich erleichterte.

Je weiter wir kamen, desto mehr merkten wir, dass wir die Wüste verließen und uns in die Berge aufmachten. Der Unterschied war sofort sichtbar: Statt der typischen Büsche gab es nun richtige Bäume, sogar richtig grünen Rasen, und man könnte fast von einem Wald sprechen. Als wir wieder auf den PCT zurückkehrten und unter dem Sawmill Camp entlangwanderten, tauchten wir in einen traumhaften Märchenwald ein – windgeschützt und ruhig. Doch bald kamen uns Wanderer entgegen, die uns vor einem starken Wind warnten, der uns bald erreichen würde. Sie hatten nicht übertrieben: Als wir aus dem Gebüsch auf eine offene Fläche traten, wurden wir förmlich von dem Wind umgehauen. Es war so heftig, dass wir uns kaum auf den Beinen halten konnten.

Wieder einmal entschieden wir uns, der Dirt Road zu folgen, statt direkt den PCT weiterzugehen, um unser heutiges Ziel zu erreichen: den Bear Campground, der direkt am Wegesrand lag. Dort gab es Bärenboxen und etwa drei windgeschützte Stellplätze – genau das, was wir brauchten. Ich war sogar richtig stolz darauf, wie gut ich das Tarp aufbauen konnte, sodass es stabil stand und wir einen angenehmen Schlafplatz hatten.

In der Nacht wurden wir plötzlich wach, als ein Geländewagen mit Dachzelt auf den Platz fuhr. Wir machten heute 26 km und 1300 Hm.

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