Für meine Trekkingtour auf dem Lykischen Weg in der Türkei fehlte mir noch ein leichtes 1-Personen Trekkingzelt. Nach intensiver Suche bin ich auf das Echo I Shelter System von Hyperlite Mountain Gear gestoßen. Mir gefiel das modulare Konzept des Zeltes aus den USA sehr gut.  Da mir die Jungs von Hyperlite Mountain Gear dann auch noch einen attraktiven Preis gemacht haben war meine Brieftasche dann auch recht schnell ultralight ;-). Hier sind meine Eindrücke und Erfahrungen die ich während meiner Wanderung in der Türkei mit dem Echo I Shelter System sammeln konnte.

Lieferumfang des Echo I Shelter System

Das Echo I Shelter System setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Die Grundlage bildet das Solo Tarp in welches das Innenzelt (Insert) eingehängt werden kann, wenn zusätzlicher Insekten- und Wetterschutz gewünscht wird. Wer ein  kleines Vorzelt und damit zusätzlich Schutz vor den Widrigkeiten des Wetters möchte, kann auch noch den „Beak“ am Eingang anbringen. Das ganze System ist sehr modular aufgebaut und lässt sich damit auch sehr speziell auf das benötigte Einsatzgebiet anpassen.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Tarp, Beak und Insert auch noch 4 sehr leichte Packsäcke aus Cuben. Für jedes Teil gibt es einen einzelnen Packsack und einen großen Packsack in dem man das komplette Shelter System unterbringen kann. Zum Aufbau werden noch Trekkingstöcke und Heringe benötigt welche im Lieferumfang nicht enthalten sind.

  • Packsack Solo Insert – 6 g
  • Packsack Solo Beak – 6 g
  • Packsack Solo Tarp – 6 g
  • großer Packsack – 10 g
  • Solo Tarp – 224 g
  • Solo Beak – 108 g
  • Solo Insert – 318 g

Alle Gewichtsangaben beruhen auf eigenen Messungen. Mein Insert habe ich etwas modifiziert und mit zusätzlichen Schnüren zum Abspannen versehen. Deswegen ist das Gewicht ein klein wenig höher wie an der  Original Version des Hyperlite Mountain Gear – Echo I Shelter System .

Der Aufbau des Echo I Shelter Systems

Ganz ehrlich beim Aufbau hab ich schon eine Weile gebraucht bis ich den richtigen Dreh raus hatte. Während der ersten Versuche sah das Ergebnis wenig vertrauenserweckend aus und es hat auch eine ganze Weile gedauert bis das Zelt endlich stand. Mittlerweile brauche ich allerdings nur noch um die 5 Minuten für ein sauber abgespanntes Zelt in Vollausstattung mit Beak und Insert. Zur Vereinfachung hab ich am Insert ein paar zusätzliche Schnüre angebracht, mit welchen ich einfach zuerst das Insert auf dem Boden befestige.

Ich lege dann das Tarp drüber und nutze zum Abspannen die selben Heringe mit denen ich zuvor auch schon das Insert befestigt habe. Nun muss ich nur die Trekkingstöcke unter dem Tarp aufstellen und abspannen. Anschließend wird das Insert am Tarp eingehängt und der Beak befestigt.

Der Beak wird zunächst mit 2 Druckknöpfen am Zelteingang befestigt, und dann mit einem Klettverschluss oben am Trekkingstock befestigt. Darüber hinaus führen dann  2 Abspannleinen zu Clips in der Mitte des Zeltes (auf derselben Höhe wie die Abspannpunkte in der Mitte). Bei meinem Echo I Shelter System befinden sich diese Clips im Inneren des Zeltes was ich persönlich etwas unpraktisch finde. Deshalb befestige ich die Spannleinen des  Beak auch direkt an den mittleren  Abspannleinen des Tarp. Die Anordnung der Befestigungspunkte ist aber bei der aktuell im Verkauf  befindlichen Version des Echo I Shelter System bereits überarbeitet worden.

Für ein sauber verspanntes und komplettes Echo I Shelter System brauche ich 9 Heringe. Es geht auch mit 8 Heringen, allerdings spanne ich den Beak gerne mit einem eigenen Hering ab. Je nach Wind können auch schon 6 Heringe zum Abspannen reichen.

Ein schönes Video zum Aufbau und einen lesenswerten Test über des Echo I Shelter System findet man übrigens bei Hendrik von Hiking in Finland.

Das Echo Shelter System im Detail

Tarp

Das Tarp alleine besteht aus CF8 Cuben Fiber und wiegt mit Abspannleinen nur 224 g. Die Abmessung des Tarps beträgt 258 x 214 x 153 cm (Länge x Breite am Eingang x Breite am Fußende). Im Inneren befinden sich im Eingangsbereich und am Fußende die Befestigungsmöglichkeiten für das Innenzelt.

Insert

Mehr als nur etwas Insektenschutz bietet das Insert für das Echo 1. Der Boden besteht aus dem stabilerem CF 15 Cuben Fiber um vor Löchern im Boden zu schützen. Direkt am Boden befinden sich Seitenwände aus dem CF 8 Material aus dem auch das Tarp selbst besteht. Diese Seitenwände halten effektiv Spritzwasser vom Innenzelt fern und bieten etwas zusätzlichen Windschutz. Das Fußende des Innenzeltes besteht komplett aus Cuben Fiber , während der Eingang sowie der Rest des Innenzeltes aus Mesh als reiner Insektenschutz besteht.

Das Insert kann bei gutem Wetter auch alleine aufgestellt werden um nur die nervigen Blutsauger fern zu halten. Das hab ich allerdings noch nicht ausprobiert. Das Gewicht liegt bei 318 g (inkl. 4 weiterer Abspannschnüre die ich angebracht habe).

Insgesamt bietet das Innenzelt eine Fläche von 1,67 m2 bei folgenden Maßen:

  • 208 x 81,28 x 50,8 cm (Länge x Breite am Eingang x Breite am Fußende)

Beak

Wer etwas mehr Platz braucht um seine Ausrüstung trocken zu halten oder sehr schlechtes und stürmisches Wetter erwartet, ist mit dem zusätzlichen „Vorzelt“ (Beak ) gut beraten. Er besteht wie das Tarp aus dem CF8 Material und ist an den Ecken verstärkt. Insgesamt wiegt der Beak mit allen Schnüren 108 g. Er besitzt einen wasserdichten Reißverschluss und lässt sich eigentlich ohne zusätzliche Heringe anbringen . Ich benutze zum optimalen Abspannen hier aber trotztdem noch einen zusätzlichen Hering.

Im Praxistest

Am Anfang war ich etwas kritisch hab ich doch bisher großteils mein recht geräumiges und komfortables 2-Personen Trekkingzelt MSR Hubba Hubba HP genutzt, auch wenn ich nur alleine Unterwegs war. Im letzten Jahr bin ich dann auf  ein recht einfaches GoLite Poncho Tarp umgestiegen. Von viel zu viel Platz bis fast zu wenig hab ich beide extreme mittlerweile durch und das Echo I platziert sich meiner Meinung nach genau dazwischen.

Ich tat mich in den ersten Tagen beim Einstieg in das kleine Zelt etwas schwer.  Zum Sitzen reicht die Höhe des Echo I Shelter System leider auch nicht aus bei meinen 1,80 m. Trotzdem bin ich nach der  Eingewöhnung an das leichte Zelt ziemlich zufrieden. Es ist ausreichend lang und im Kopfbereich ist viel Bewegungsfreiheit vorhanden. An manchen Tagen befand sich fast der ganze Inhalt meines Trekkingrucksacks im Zelt und es war trotzdem noch genug Platz zum Schlafen.

Kondenswasserbildung habe ich auf der gesamten Tour in der Türkei nur ein einziges mal gehabt. Dies lag aber auch an  einer etwas unglücklichen Wahl des Standplatzes – in einem Tal nördlich eines großen Berges der verhindert das die Sonne vor Mittag den nassen Boden auftaut und dann auch noch direkt neben einen Fluß.  Am morgen nach einer recht kalten Nacht hatte ich dann Eiskristalle im Inneren meines Tarps und auch der Schlafsack war leicht feucht.

Wirkliches Unwetter hatte ich auf meiner Tour nicht und auch von Regen bin ich großteils verschont geblieben. Die einzige Nacht die ich bei Regen verbracht habe war es ziemlich windstill und ich bin trocken geblieben  auch ohne den Beak anzubringen.

Fazit

Das Konzept und die Umsetzung diese Zeltsystems hat mich absolut überzeugt.  Das Echo I Shelter System bietet mir mehr als genug Platz und hat mich bisher auch immer trocken gehalten. Um mehrere Regentage im Zelt auszusitzen gibt es sicher bessere Zelte, aber wer bleibt schon gerne sitzen?

Vorteile

  • Modularer Aufbau – man braucht nur mitnehmen was wirklich notwendig ist.
  • geringes Gewicht
  • großes Platzangebot im Inneren
  • viele beigelegte Packsäcke
  • mit etwas Übung schnell aufgestellt

Nachteile

  • Höhe des Innenzeltes reicht nicht zum sitzen (wird in der 2011er Version behoben)
  • Heringe liegen für den Preis nicht bei
  • Hoher Preis (520 $ ohne Versand & Zoll)

Links zum Echo I Shelter System

Reviews

Bilder vom Zelt

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Ein Kommentar

  1. Wow, finde ja diese 1-Personen-Zelte superklasse, wenn man mal allein unetrwegs ist. Aber mal ehrlich, das bißchen Material rechtfertigt den Preis nicht wirklich oder? Ich meine, klar das da Ingenieure jahrelang dran getüftelt haben und auch bezahlt werden müssen, aber letztlich ist es ein Zelt für eine Person und nicht füre eine Busladung. Hat schon ein bißchen was von den Berliner Mietverhältnissen. Da ist eine 1-Raum-Wohnung mittlerweile auch teurer, als eine 2-Raum-Wohnung…

    Danke für den Test.
    Beste Grüße
    Sven

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