Wenn man alleine in einer einsamen Region auf Tour ist, in der es keinen Handyempfang gibt, stellt sich schnell die Frage – was mache ich wenn etwas passiert? Wie kann ich eventuell Hilfe herbeiholen? Ok, da gibt es so nette ‚Tools“ wie den Notfallspiegel oder die Signalpfeife um ein Licht- oder Tonsignal zu senden – nur ist einem damit in der Wildnis wirklich geholfen? Viele Tipps diverser Survival Guides sind ja auch ganz interessant – aber leider in den wenigsten Fällen wirklich hilfreich. Gibt es nicht doch ein technisches Hilfsmittel???
SPOT – der weltweit erste Satelliten Messenger
Wenn man der Werbung des Herstellers für den Spot Satellite Messenger glauben schenken darf, kann das orangene Gerät Satelliten gestützte Nachrichten übermitteln, die im Vorfeld verfasst wurden und auch ein Notfallsignal senden das in einer „Rettungszentrale“ aufläuft. So würde man mit dem kleinen Gerät einen Notfallsender an die Hand bekommen, der auch in „unzivilisierten Regionen“ der Welt zuverlässig Hilfe herbeiholt. Grund genug für uns den Spot Satellite Messenger zu testen.
Vorstellung des Spot Satellite Messenger
Der Spot Satellite Messenger ist in erster Linie als Notfallsender konzipiert. Darüber hinaus gibt es aber auch einige Zusatzfunktionen die es z.B auch den „Daheimgebliebenen“ ermöglichen soll die Touren mitzuverfolgen. Gerade wenn man plant allein in abgelegenen Gebieten der Welt unterwegs zu sein – was ja auf Trekkingtouren hin und wieder der Fall sein soll 😉 – ist das Gerät so sicher eine Bereicherung.
Der SPOT soll fast weltweit funktionieren, einschließlich Europa, des Nordamerikanischen Kontinent mit USA, Kanada, Mexiko und Australien, Teilen von Südamerika, Nordafrika und Nordost Asien und hunderttausend Meilen um diese Gebiete herum.
Eine Grafik der Abdeckung ist hier zu finden :
www.findmespot.eu/gm/coverage.php
Mehr wie nur ein Notfallsender….
Die Funktionen des Spot im einzelnen:
- Notruf 9-1-1 – Notruf mit exakter Standortbestimmung.
Der SPOT sendet eine Notfallsignal in 5 Minuten Abstand bis die Energiezufuhr unterbrochen oder der Notruf deaktiviert wird. - Hilfe anfordern – Freunde und Familie am genauen Standort um Hilfe bitten. Der SPOT sendet eine Stunde lang ebenfalls alle 5 Minuten eine kurze vorgefertigte Nachricht an vorher festgelegte E-mail Empfänger
- Check in – Der Spot versendet eine vorgefertigte „OK-Nachricht“ an die vorher festgelegte E-mail Empfänger
- Reiseverlauf verfolgen – Der Spot sendet alle 10 Minuten, speichert den Standort und erlaubt es den gewünschten Personenkreis die Reiseroute mit Google MapsTM im Internet mitzuverfolgen.
Ganz wichtig zu wissen ist, dass man mit dem Kauf des Spot allein noch keinen dieser Dienste nutzen kann! Das Gerät ist, ohne das man zusätzlich Geld an den Anbieter überweist, praktisch wertlos. Es muss eine jährliche Gebühr von zurzeit 99 EUR gezahlt werden um in den Genuss der Dienste 1-3 zu kommen. Dienst Nummer 4 „Der Reiseverlauf“ wird nur gespeichert und angezeigt wenn man noch einmal 39 EUR an den Anbieter zahlt. So kommt man im ersten Jahr zusammen mit dem Anschaffungspreis von 199 EUR auf die stolze Summe von rund 340 EUR. Also alles in allem schon mal kein günstiges Unterfangen, erst recht wenn man nur 1 x im Jahr auf großer Tour ist.
Versenkte Tasten verhindern die ungewollte Aktivierung des Notrufes
Auf der Frontseite gibt es neben dem großen Logo 4 versenkte Tasten, ein On/Off-Button, eine OK– und eine Help-Taste, sowie der 911-Knopf, der etwas mehr im Gehäuse versenkt ist um nicht versehentlich aktiviert zu werden. Darüber sind 4 Status LED angebracht, welche den Zustand / die Aktivitäten des Gerätes anzeigen. Auf der Rückseite des SPOT befindet sich das Batteriefach. Der Deckel des Batteriefaches wird mit zwei Schrauben fixiert. Diese Schrauben kann man dank eines kleinen umklappbaren Henkels auch mit der Hand lösen. Darüber liegt der Gürtelclip, welcher ebenfalls mit einer Schraube gesichert ist. Zum Schutz gegen Verlust gibt es noch eine kleine Öse an welcher noch eine Handschlaufe oder der gleichen angebracht werden kann um den Spot Satellite GPS Messenger z.B. mit einem Karabiner zusätzlich zu sichern.
Einsatzdauer des Satellite Messenger
Lebensdauer der Batterie (Herstellerangaben)
2 AA 1.5V Lithiumbatterien; beim normalen Gebrauch der vollständig geladenen Batterien sollten diese die folgende Lebensdauer aufweisen:
* Eingeschaltet, nicht genutzt: Etwa 1 Jahr
* Reiseverlauf verfolgen (SPOTcasting) Modus: Etwa 14 Tage
* 9-1-1 Modus: Bis zu 7 aufeinander folgende Tage
* Check in (SPOTcheck OK): 1900 Nachrichten
* Hilfe anfordern (OK): 1900 Nachrichten
Größe und Gewicht
Größe: 111 mm x 69 mm x 44 mm
Gewicht: 208 gr.
Der erste Eindruck beim Auspacken des Spot ist durchaus positiv. Das Gerät mit seinem Kunststoffgehäuse in oranger Signalfarbe macht einen sehr soliden Eindruck, was sicher auch durch das recht hohem Gewicht begründet ist. Die Schrauben des Gürtelklipp und des Batteriefaches lassen sich mit dem kleinen Kipphenkel leicht lösen. Die Tasten sind gut zu bedienen, lediglich mit dicken Handschuhen wird es Probleme geben die Tasten ganz durchzudrücken. Die LED sind auch bei Sonnenschein gut zu erkennen. Allerdings – und dazu später mehr – hilft einem das auch nicht immer weiter…
Der Spot Satellite Messenger in der Praxis
Nun aber zur Praxis – zunächst müssen wir auf der Internetseite http://www.findmespot.eu/gm ein Konto anlegen und die entsprechenden Dienste / Leistungen auswählen. Für das Einrichten des Kontos muss das Gerät vorliegen und die im geöffneten Batteriefach angegeben Gerätenummer wird eingetragen. Die Bezahlung der Dienste erfolgt mittels Kreditkarte. Das Menü der Seite ist übersichtlich gestaltet und relativ klar. Leider sind mache Übersetzungen im Kundenmenü nicht ganz eindeutig, Insgesamt aber ist der Anmeldevorgang relativ unproblematisch und schnell erledigt.
Nun richten wir sowohl für die OK Nachricht als auch für Hilfe anfordern einen oder mehrere E-Mail oder SMS Empfänger ein. Die Empfänger erhalten dann die vorgefertigten Nachrichten die man in demselben Menü ebenfalls entsprechend konfigurieren kann.
Das robuste Gerät läuft nur mit teuren Lithiumbatterien
Nun aber zur praktischen Handhabung: Wir brauchen nur die mitgelieferten 2 AA 1.5V Lithiumbatterien in das Gerät einlegen. Danach wird das Gerät eingeschaltet. Das Gerät ist nunmehr einsetzbar – erkennbar an der alle drei Sekunden kurz grün aufleuchtenden LED über der Einschalttaste. Es dürfen übrigens nur Lithiumbatterien verwendet werden, normale AA Akkus oder Batterien sind nicht geeignet.
Nach dem Einschalten lassen wir das Gerät ein paar Minuten an einer Stelle von wo ungehinderte „Sichtverbindung“ zu den Satteliten bestehen sollte, damit sich das Gerät erst einmal „orientieren“ kann. Nach ca. 10 Minuten betätigen wir einmal kurz die OK Taste. Kurz darauf blinkt auch die LED über der OK Taste grün auf. Nun sollte die vorgefertigte OK Nachricht an den gewünschten Empfänger versendet werden. Das Gerät sollte nach Aktivieren der Funktion noch längere Zeit eingeschaltet bleiben, damit man sicher sein kann das die Nachricht auch versendet wurde! Es gibt leider keinerlei Anzeige aus der man schließen könnte, dass die Nachricht auch korrekt „rausgegangen“ ist! Genauso wird auch die Funktion Hilfe anfordern über die Tast „Help“ aktiviert.
Nachrichten werden per E-Mail und SMS versandt
Nach ca. 10 Minuten haben wir dann auch schon die Nachricht in unserem Postfach. Dies ist das Ergebnis eines ersten Tests unter optimalen Bedingungen. Das heißt, es war ein klarer Tag und das Gerät befand sich in einer Position mit einer sehr guten „Rundumsicht“. Keine Berge, Bäume oder sonstige Hindernisse versperrten den Kontakt zu den Satelliten. Darüber hinaus blieb das Gerät an einer Stelle und wurde nicht bewegt. Bei weiteren praktischen Tests gab es leider wesentlich mehr Probleme beim Versenden der Nachrichten. Bei auch nur etwas schlechteren „Empfangsbedingungen“ wurden häufig keine Nachrichten versendet.
Eine sehr gute “ Sichtverbindung“ zu den Satelliten notwendig
Dieses bestätigt sich auch bei der Trackfunktion. Auch hier gibt es nur zuverlässig ein Ergebnis wenn die Tour durch freies Gelände führt und der Spot Satellite Messenger möglichst weit oben getragen wird (z.B auf dem Rucksackdeckel.) Die Befestigung am Gürtel ist nicht geeignet um zuverlässig ein Signal zu bekommen.
Beim Wandern durch den Wald oder in Tälern wurde bei unseren Tests fast nie eine Nachricht oder ein Positionssignal versendet! So bleibt nach einigen wenigen Tests mit dem Spot Satellite Messenger ein etwas zwiespältiges Zwischenergebnis.
Das nebenstehende Bild (zum Vergrößern anklicken) zeigt einen typischen Trackingverlauf einer Wanderung im Harz. Nur in dem Bereich wo der Weg auf absolut freier Fläche verläuft sind alle Trackpunkte vorhanden. Die lila Linie zeigt den tatsächlichen Tourverlauf.
Vorläufiges Testfazit Spot Satellite Messenger
Probleme in der Praxis…
Der Spot Satellite Messenger macht hinsichtlich seiner Ausstattung und seiner Konzeption einen sehr guten Eindruck! Auch die Internetseite mit welcher man den Satellite Messenger einrichtet und konfiguriert ist gut gemacht! Bei den bisherigen Praxistests konnte der Spot Satellite Messenger aber leider nicht uneingeschränkt überzeugen. Wesentlich schneller wie z.B. aktuelle Outdoornavis lässt er sich von ungünstigeren Empfangsbedingungen in der Funktion beeinträchtigen. Bei freiem Blick auf den Himmel konnte das Gerät zuverlässig seinen Job erledigen, alle Nachrichten wurden zeitnah versendet. NICHT getestet wurde aus nachvollziehbaren Gründen der Notruf 9-1-1 – (wir wollten im Rahmen des Test ja keinen Rettungseinsatz auslösen ;-). Da dieser Notruf aber technisch letztlich die gleiche Basis hat und nur eine andere Reaktion auslöst wie der Nachrichtenversand, kann man davon ausgehen das die Zuverlässigkeit dieser Funktion identisch ist.
Wir werden den Spot Satellite Messenger in den nächsten Wochen weiter intensiv testen. Unter anderem muss er sich ab Anfang Oktober im Osten der USA bewähren. Deshalb dies auch nur als ein vorläufiges Fazit.
Vorteile:
- kein vergleichbares Gerätekonzept auf dem Markt
- praktische Funktionen nicht nur für den Notfall
- leichte Konfiguration über die übersichtliche Internetseite
- robuste Konstruktion
Nachteil:
- relativ großes und schweres Gerät
- Bedienkonzept nicht immer einleuchtend
- Fehlendes feedback ob Nachrichten tatsächlich versendet wurden
- mäßiger Satellitenempfang
Der SPOT ist für Leute die Alleine unterwegs sind eine super Sache!!! Im Norden von Schweden oder auf Island ist er auch uneingeschränkt zu empfehlen. Aber auch ich hab die Erfahrung machen müssen, dass der Nachrichtenversand nur unter optimale Bedingungen wirklich immer klappt.
Übrigends wird der Spot auf der Seite http://www.findmespot.eu/gm/ seit kurzem für nur 149,- EUR angeboten!
Danke für den gut gemachten Testbericht – ich interessiere mich auch für den Spot da ich öffters allein unterwegs bin. Habe schon in einigen Foren gelesen das es Probleme gibt wenn man sich in z.B. in waldreicher Gegend befindet. Ich hoffe der Hersteller verbessert die Qualität des SAT Empfang mit der nächsten Geräte Generation deutlich!
Es gibt leider keinerlei Anzeige aus der man schließen könnte, dass die Nachricht auch korrekt “rausgegangen” ist!
Laut Bedienungsanleitung leuchtet die GPS-Kontrollleuchte und die Nachrichten-Kontrollleuchte während 15 Sekunden gemeinsam auf um anzuzeigen dass die Funktion (z.B GPS Koordinaten bzw. Meldung) erfolgreich übermittelt wurde. Danach erlischt die GPS-Kontrollleuchte und es leuchtet nur noch die Nachrichten-Kontrollleuchte während einer einer Stunde als Erinnerung, das im beleuchteten Funktionsmodus alles korrekt übermittelt wurde. In der Bedienungsnleitung sind auch übersichtliche Tabellen zu diesem Thema zu finden z. B. als Gedankenstütze zum kopieren !
Moin, ich verfolge gerade eine Tour (siehe http://www.boon123.de) von Deutschland nach Indien und der Fahrer nutzt ein Spot SM.
Bisher ist der Streckenverlauf übersichtlich, mal sehen wie es in den Bergen sein wird.Er meldet sich abends mit einer vorgefassten Meldung ab (siehe OK) und die Übermittlung scheint gut zu funktionieren. Für die „Hinterbliebenen“ ist es es durchaus beruhigend, wenn man verfolgen kann, wo der Sohn, Mann, Freund usw. gerade ist und wann er seine Reise beendet oder fortsetzt.
Ich persönlich finde das Teil richtig gut und würde es mit sofort kaufen. Der Betrag von € 340,00 insgesammt ist doch vergleichsweise überschauhbar, weil wo kann man sonst sehen, wo sich der Fahrer in diesem Moment befindet. Den Notruf sehe ich als nützliche Zusatzhilfe, aber nicht als primäre Leistung, weil wenn ich mich in der chinesischen Wüste befinde (www.ernst.christen.ch), dann wird es mir vermutlich nur bedingt helfen können. Wir sprechen hier von Fahrradtouren, in anderen Bereichen mag das ganz anders aussehen.
Ich kann das Gerät auch nur empfehlen und werde mir wohl den neuen Spot Connect aus den USA holen. Ich kann echt nicht verstehen warum es das Gerät noch nicht auf dem deutschen Markt gibt.
Wenn ich richtig informiert bin, dann gibt es auf deren homepage ein Händlernetz in Deutschland, warum sollte man es dort nicht kaufen können?
Wenn du einen Händler findest kannst du mir gerne bescheid geben. Das Smartphone App welches das Gegenstück zum Connect darstellt ist bis jetzt auch nur im US Appstore verfügbar zumindes für das iPhone.
Per Facebook haben mir die Jungs von Spot geschrieben das es wohl bis mitte Juni dauern wird mit dem Spot Connect in Europa. http://twitter.com/#!/walking_away/status/68640358434746369
Sprich doch mal den Daniel (www.boon123.de ) an, der ist ja mit so einem Teil gearde unterwegs, andersfalls bekommst Du vielleicht auch Hilfe unter folgendem Link, ist das Händlernetz in Deutschland.
Bei Daniel, ich kenne ihn nicht, weiss ich natürlich nicht, ob er zurzeit relativ prompt antworten kann.
Beste Grüße Michael
Mistg, der Link wird nicht angezeigt, ist die seite von http://www.findmespot.eu, ist der Hersteller von Spot, auf Landkarte Europa anklicken und dann Spot Händler, Germany. Die Seite ist auch auf deutsch verfügbar.
Hat er einen Spot oder einen Spot Connect? Die Händlerliste habe ich schon durchgeklickt es gibt überall nur den hier vorgestellten Spot (welchen ich ja eh hab) und den Spot 2 aber nicht das neue Modell. Ich muss aber auch keinen Bestellen da ich eh einen mitgebracht bekomme aus den USA.