Eine sehr schöne, fast schon malerische Wanderung. Gerade im Herbst, wenn das Laub sich verfärbt sehr zu empfehlen! Wir starteten unsere Wanderung bei herrlichstem Sonnenschein kurz vor dem Tierpark des Hexentanzplatzes aus. Es gibt dort auch einen gebührenpflichtigen Parkplatz (z. Zt. 4 EUR). Da der Hexentanzplatz ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist, ist hier natürlich eine Menge los.
Es gibt eine Bobbahn, eine Seilbahn (von Thale aus), viele Verkaufsstände, ein Karussell, Harzer Bergtheater, das Museum Walpurgishalle und einen Tierpark. Ich muss gestehen wir suchten uns einen kostenlosen Parkplatz an der L240, der direkt am Wanderweg lag.
Unser Weg führte zuerst durch den Wald direkt am Zaun des Tierparks vorbei. Sogar ein Wolf ließ sich blicken. Ein Wegweiser zeigt den Weg zum 200 m entfernten Aussichtspunkt La-Vieres-Höhe hoch über der Bode. Die Aussicht ist herrlich. Von hier befindet man sich unmittelbar gegenüber der eindrucksvollen, fast senkrechten Granitwänden der Rosstrappe und kann den im Tal liegenden Hirschgrund sehen.
Die Sage zur Rosstrappe
Es heißt, dass auf der Flucht vor dem wilden Riesen Bodo (Böhmenkönig) sich die schöne Königstochter Brunhilde durch einen waghalsigen Sprung mit ihrem Pferd über das tiefe Tal eines Gebirgsbaches zum gegenüberliegenden Felsen rettete. Mit Mühe erreichte sie diesen, der Eindruck vom Huf des Pferdes ist noch heute zu sehen, deshalb Rosstrappe. Dabei verlor sie aber ihre Krone, die mit dem König Bodo in das Tal des Baches, welcher seither seinen Namen trägt („Bode“), stürzte. Als Hund verwandelt bewacht er bis auf den heutigen Tag im dortigen Kronensumpf die Krone der Prinzessin.
Dann kämpften wir uns durch das Getümmel des Hexentanzplatzes (Informationen zum Hexentanzplatz findet man hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hexentanzplatz_%28Harz%29), es war Samstag und dementsprechend viel los.
Man hat von hier einen ungewöhnlichen Blick in das Tal. Der tiefe und enge Tal-Einschnitt der Bode verleitet dazu „Grand Canyon“ des Harzes zu sagen.
Erst kurz vor dem Harzer Bergtheater wird es ruhiger. Über den zum Teil etwas beschwerlichen, aber sehr schönen Jägerstieg steigen wir in Richtung Thale ab. Der Weg windet sich teilweise über Natursteintreppen an Granitwänden und -klippen entlang, wird dann allmählicher sanfter bis wir unten im östlichen Seitental der Bode an einem kleinen Staudamm ankommen und auf der Walpurgisstraße das Stadtgebiet von Thale betreten.
Thale
(ursprünglicher Name: Dorp to dem Dale):
Weitere Informationen zu Thale: http://de.wikipedia.org/wiki/Thale
Nach ca. 300 m biegen wir von der Walpurgisstraße in die Rudolf-Breitscheid-Straße um in das Bode-Tal zu gelangen. Nach ca. 400 m geht’s links von der Hubertusstraße, die am Friedenspark vorbei führt direkt zur Bode.
In Höhe der Seilbahn-Talstation kann man von der Hubertusbrücke aus über die Bode schauen, die über große Granitblöcke kraftvoll hinwegströmt. Sie begleitet uns auf diesem Abschnitt der Wanderung durch eine der schönsten Talstrecken des Harzes. Auf den ca. 11 km bis nach Treseburg geht’s auf recht bequemen Weg durch eine herrliche Tallandschaft mit zum Teil schluchtartigem Charakter, die später in eine fast liebliche Landschaft übergeht.
Nicht weit von hier ragt der Granit mit einer steilen Klippe in das Bode-Tal.Dieser Fels hieß ursprünglich Siebenbrüderfelsen. Auch hier gibt es natürlich wieder eine Sage zu. Es heißt, dass sieben böse Brüder eine schöne Jungfrau überfallen haben. Diese rief die Berggeister zu Hilfe, die ihr halfen indem sie die bösen Brüder in sieben Felsen verwandelten. Die Felsen ähneln u. a. den Köpfen eines Uhus, eines Elefanten, einer Katze und eines Teufels. Zur Feier des 200. Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe am 28.08.49 (um 1784 hielt sich Goethe im Bode-Tal auf) wurde der Felsen vom Kulturbund in Goethefelsen umbenannt.
Bis zur idyllisch, unterhalb der Rosstrappe gelegenen Gaststätte „Am Hirschgrund“ wird das Tal zunehmend schmaler.
Weiter geht’s über die Jungferbrücke, wo man oberhalb am Hang auf Eiben und Kiefern trifft. Die anspruchslosen Kiefern gedeihen sogar auf Felsgraten.
Nachdem wir die Teufelsbrücke (gebaut 1863) erreicht haben, geht es erst einmal ordentlich bergauf. Bis nach Treseburg sind es noch ca. 8 km.
Steil ragen die Granitwände auf. Der Charakter des Tales wird bis hierher nur vom Granit geprägt. Die Bode konnte wegen der hohen Widerständigkeit des Granits nur ein enges, klammartiges Tal schaffen. Zu diesem engen Tal-Abschnitt gehört auch der von diesem Weg einzusehende Bodekessel (ein so genannter Strudeltopf oder Kolk), der mit ca. 5 m Durchmesser, von der herabstürzenden Bode mit ihrer Gesteinsfracht aus dem Felsuntergrund im Laufe der Jahrtausende heraus geschliffen wurde. Blöcke und Steine strukturieren das Flussbett.
Der sagenumwobene Bodekessel ist die namhafteste Stromschnelle der Bode (hinter der Teufelsbrücke und unweit der Gaststätte Königsruhe) und war vor der Sprengung, zur Floßbarmachung der Bode, im Jahre 1784 ein niedriger Wasserfall.
Die Sage allerdings sagt folgendes…
Der Germanengott Wasur (ewiger Kreislauf des Wassers) durchbrach die Felsmauer, die einst Hexentanzplatz und Rosstrappe verband. Er wollte Wotan vor dem Zorn seines Vaters Hodir retten. So bahnte er der Bode den Weg und schuf den Bodekessel. Wotan wurde daraufhin auf den Götterthron gesetzt.
Weiter geht es bergan bis wir die Obergrenze des Granits erreicht haben. Hier sind die Hänge nicht mehr so schroff und das Rauschen der Bode ist nicht mehr so laut. Je näher wir an Treseburg herankommen umso flacher wird das Gelände. Die Wege sind leicht zu gehen. Der Laubwald (Rotbuchen, Sommerlinden, Hainbuchen und Bergahorn) leuchtet in seinen schönsten Farben und ist einfach eine Augenweide.
Im Bereich des Naturschutzgebietes Brummerhals gibt es eine Schutzhütte. Der ideale Platz für eine Pause, finden wir.
Hier befindet sich an der Mündung des Dambaches ein alter Buchenbestand mit zum Teil 20 m hohen Bäumen.
Treseburg erreichen wir mühelos und zügig in kürzester Zeit. Der Weg ist einfach. Gut so, denn so können wir ein wenig Kraft für den Anstieg hinter Treseburg tanken.
Es geht ca. 30 Minuten kontinuierlich bergauf. Meine armen Muskeln. Bis zur Anhöhe vorbei an einzelnen, kleinen Klippen, durch Mischwald, vorwiegend Eichen, Buchen und Hainbuchen. Kurz vor Ende des Anstieges machen wir Pause an der Aussichtsplattform „Weißer Hirsch“. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Bode-Tal und das schön gelegene Treseburg.
Ab hier ändern sich auch die Wegverhältnisse. Es geht über eine Forststraße hauptsächlich durch Buchenwald. An der Schutzhütte „An der Hagedornstraße“ verlassen wir die Forststraße und biegen links ins Dambachtal. Nach erreichen der Talsohle geht es rechts weiter.
Es geht vorbei am Pfeil-Denkmal:
Informationen dazu unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Leopold_Pfeil
Ganz in der Nähe lädt ein Sitzplatz zum Verweilen ein, der uns nicht mehr lockt, da es von hier aus nur noch ca. 1,5 km bis zu unserem Auto sind.
Es war eine wirklich schöne Wanderung. Der einzige Nachteil waren die vielen Leute. Ich denke es ist schöner in der Woche, als am Wochenende so eine Wanderung zu machen. Wer allerdings Trubel mag….
Tierarten die es hier zu sehen gibt (wenn man Glück hat)
Viele seltene Tierarten gibt es hier u. a. Wildkatze, Bechstein-Fledermaus, Wanderfalke, Schwarzstorch, Mittelspecht. Die Insektenfauna ist sehr artenreich. Häufig können am Bachbett Wasseramsel und Gebirgsstelze bei ihrer Jagd auf Insekten beobachtet werden. Stockenten brüten stellenweise im Röhricht oder auf entlegenen Schotterbetten und zur Laichzeit im Frühjahr tummeln sich die Feuersalamander im Bode-Tal. Beim Wandern muss darauf acht gegeben werden.
In der Bode kommen außer der Bachforelle von Natur aus Schmerle, Westgroppe, Dreistachliger Stichling und Ellritze vor. Selten sind Hecht, Hasel und Flussbarsch. Von Anglern eingesetzt wurde die Regenbogenforelle.
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