Diese sehr abwechlungsreiche ca. 24 km lange Wanderung, die in Ilsenburg im Harz startet, führt uns zunächst bergan zu einer Reihe von Klippen mit einer toller Aussicht, um dann später am romantisch verlaufenenden Flüsschen Ilse wieder ins Tal zu führen. Für Kulturfreunde finden sich viele Hinweistafeln mit Zitaten von Heinrich Heine aus „die Harzreise“ von 1824 als er auf Abschnitten dieser Wandertour auf den Brocken wanderte. Es befinden sich auf dem Weg auch 7 Stempelstellen der Harzer Wandernadel*. Eine achte Stempelstelle kann mit einem kleinen Abstecher ebenfalls erreicht werden.
Wir starten unsere Wanderung in der Nähe der Rangerstation der Nationalparkverwaltung Harz im kleinen und sehenswerten Harzstädchen Ilsenburg. Hier befindet sich ein großer Parkplatz auf dem wir das Auto kostenlos parken können. Zunächst gehen wir entlang der Straße in das Tal hinein. Nach etwas über einem halben Kilometer befindet sich auf der rechten Seite das Brunnenhaus der Prinzess Ilsequelle. An diesem Sandsteinbau führt rechts ein Weg vorbei. Der schmale Weg führt uns erst einmal ziemlich steil bergan um sich dann relativ eben um den Berg oberhalb von Ilsenburg herum zu schlängeln. Man hat durch den dichten Wald hier aber kaum die Möglichkeit auf den Ort herunterzuschauen.
Nach ca. 750 Metern kommen wir an eine kleine Wegegabel. Wir wählen den kleinen schmalen Weg, welcher scharf nach rechts abzweigt und steil und teilweise in Serpentinen den Berg hinaufführt. Die letzten Meter dieses Stieges sind mit Holzstufen und einem Handlauf befestigt. Wenn diese letzte Hürde genommen ist kommt man wieder auf einen breiten Forstweg. Wir folgen diesem einige Meter nach Rechts. An der folgenden Wegegabel nehmen wir den linken Weg der uns leicht ansteigend zur Ilseklippe führt.
Die erste von 7 Stempelstellen befindet sich an der Ilseklippe
An der Ilseklippe befindet sich das Waldgasthaus Ilsestein welches an Wochenenden ein stark frequentiertes Ausflugsziel ist. Hier findet sich auch die erste von 7 Stempelstellen der Harzer Wandernadel auf unserer Wanderung. Wir folgen dem kleinen Pfad hinter dem Restaurant der uns zu dem 474m hohen Granitfelsen führt, von dem wir eine tolle Aussicht auf Ilsenburg, das Harzvorland und – auf der anderen Seite- zum Brocken genießen können.
Hier am Ilsestein gab es im späten Mittelalter eine Burg. Auf einer Tafel vor dem Waldgasthaus kann man sich über die Geschichte informieren.
„Der Ilsestein ist ein ungeheurer Granitfelsen, der sich lang und keck aus der Tiefe erhebt. Von drei Seiten umschließen ihn die hohen, waldbedeckten Berge, aber die vierte, die Nordseite, ist frei, und hier schaut man in das unten liegende Ilsenburg und die Ilse, weit hinab ins niedere Land. Auf der turmartigen Spitze des Felsens steht ein großes eisernes Kreuz, und zur Not ist da noch Platz für vier Menschenfüße.“
Aus Heinrich Heines Harzreise
Wir gehen den kleinen Pfad zurück um am Hauptweg diesem nach rechts weiter in Richtung der Paternosterklippe zu folgen. Wir erreichen diese nach kurzer Zeit und verlassen hier zunächst das Ilsetal um unseren Weg weiter zur Plessenburg fortzusetzen. An dem dort vorhandenen Gasthaus finden sich einige schöne große Bergahornbäume sowie die zweite Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Wir überqueren das Gelände um am gegenüberliegenden Forsthaus weiter in Richtung Wolfsklippen zu gehen. Wir erreichen einen kleinen Nebenweg zu diesen fast komplett von Bäumen umschlossenen Klippen nach ca. 3 km auf eher breiten und ebenen Forstwegen. Auch an den Wolfsklippen findet sich wiederrum eine Stempelstelle.
Zurück auf dem breiten Weg gehen wir weiter zum „Molkenhausstern“ den wir nach ca. 2 km erreichen. An dieser markanten Wegespinne befindet sich eine Schutzhütte die wieder eine Stempelstelle beherbergt. An diesem Punkt bietet sich die Möglichkeit die Wanderung abzukürzen und schon hier wieder ins Ilsetal zurückzukehren. Wir setzen aber unseren Weg auf der gegenüber liegenden Seite der Wegespinne fort und begeben uns wieder auf einen schmaleren Weg der uns nun zügig weiter berauf führt. Nach anderhalb Kilometern erreichen wir die Zeterklippen mit einer Höhe von 830 Metern. Wir gehen hier in einer scharfen Linkskurve vorbei an der Schutzhütte und folgen diesem Weg noch ca. 800 Meter. Ein Hinweisschild weist uns nun den Weg zu den großen Zeterklippen. Wir folgen dem engen und steilen Stieg der uns durch unzählige Blauberbüsche und kleine Granitfelsen hinauf auf einen Lichtung führt.
Hier am Fuße der Klippen findet sich ein sehr schöner Platz um eine Rast einzulegen. Die Klippen selber kann man mit einer kurzen aber steilen Eisenleiter bezwingen. Hier oben hat man eine traumhafte Rundumsicht über den östlichen Harz und das Harzvorland, das Ilsetal und auf den Brocken von dem uns hier nur rund 2 km Luftlinie und rund 200 Höhenmeter trennen.
Nach einer ausgiebigen Rast gehen wir weiter an den Klippen und einer Stempelstelle vorbei auf einem schmalen Weg in Richtung der Ilse. Der folgende breite Weg führt uns an die Ilse und folgt dem kleinen Flüsschen bergab in Richtung Ilsenburg.
Das ist nun die Ilse, die liebliche, süße Ilse. Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsetal, an dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher erheben, und diese sind, bis zu ihrem Fuße, meistens mit Buchen, Eichen und gewöhnlichem Blattgesträuche bewachsen, nicht mehr mit Tannen und anderm Nadelholz. … Ja, die Sage ist wahr, die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weißes Schaumgewand! Wie flattern im Winde ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten! Aus Heinrich Heines Harzreise
Nach kurzer Zeit erreichen wir die versteckte Ilse. In diesem Bereich kann man das Rauschen und Gluckern der Wassers hören – sehen kann man es aber nicht! Das Wasser hat sich hier zwischen mächtigen Granitblöcken einen Weg gegraben – so tief, dass der Flusslauf nicht mehr zu sehen ist. Uns führt der Weg weiter an der Ilse entlang bis kurz vor eine Schutzhütte. Wir gehen hier links und folgen dem Weg zur Stempelbuche – wie der Name verrät (der Platz hieß allerdings schon vorher so), gibt es hier wieder eine Stempelstelle.
Über einen schmalen Pfad machen wir uns nun auf den Weg zur Bremer Hütte. Auch hier finden wir wieder eine Stempelstelle – die letzte auf unserer Wanderung. Wir gehen nun auf dem sehr angenehmen Heinrich-Heine-Weg – einem schmalen Pfad – mal links, mal rechts der Ilse ins Tal und passieren dabei die Ilsefälle , wo sich der Bach über eine Vielzahl von Felsbrocken Talwärts stürzt.
Dieser Weg ist gesäumt mit vielen Tafeln auf welchen Zitate des Dichters Heinrich Heine stehen und bildet damit einen chönen Abschluss dieser abwechlungsreichen und empfehlenswerten Wanderung. Am Ende des Weges gehen wir noch ein Stück an der Strasse entlang bis zum Parkplatz.
Bilder Von Ilsenburg zu den Zeterklippen
Eine Antwort zu „Von Ilsenburg zu den Zeterklippen“
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Leider hat sich beim erstellen der Tour und des Videos ein Fehler eingeschlichen:
Nicht
“ Zanthier-Klippen “
sondern
“ Zeterklippen “
muss es heißen!!!
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