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Gegen 8 schaffte es der Wecker, mich doch noch aus dem Bett zu kriegen und ich startete den Tag mit einer heißen Dusche und einem umfangreichen Frühstück. Mit vollem Magen machte ich mich nun mit Rucksack auf die Suche nach einem Supermarkt um das Frühstück der nächsten paar Tage zu besorgen. Ich lief natürlich komplett dran vorbei und wirkte so touristisch und verloren das mich auch prompt ein Türke auf Englisch ansprach.
Er war sehr freundlich und führte mich zum Supermarkt und auch zur nächstgelegenen Straßenbahn Haltestelle. Außerdem lag es ihm sehr am Herzen, mich mit Haschisch für 15 Lira auszustatten. Ich lehnte ab und steckte ihm 10 Lira um danach in die Straßenbahn zu entschwinden.
Ein Straßenbahn Ticket kostet in der Türkei 3 Lira und ist nicht nur für eine Fahrt oder einen Tag gültig. Es lohnt sich also, das Ticket aufzuheben. Man kann mit der Straßenbahn nicht nur den Busbahnhof gut erreichen, sondern auch Touristenattraktionen wie das Museum in Antalya.
Die Straßenbahnstation in der Nähe nötigte mich noch zu ein paar Metern Fußmarsch bis ich den riesigen Busbahnhof erreichte. Er bestand aus mehren separaten Gebäuden mit Sicherheitskontrollen an den Eingängen. Ich wurde auf Metallgegenstände gescannt und piepte wie Wild wurde aber einfach durch gewunken. Die erste Richtung die ich einschlug war die Touristeninformation wo man mich auf Englisch informierte das ich in das andere Gebäude müsste wenn ich nach Fethyie wollte.
Den Rucksack gesattelt und die nächste Sicherheitskontrolle überwunden, fragte ich an einem Schalter nach Tickets und er fragte, ob ich gleich fahren wolle, was ich natürlich mit einem Nicken bejahte. Er reichte mich an die Busgesellschaft neben an weiter, welche mir 18 TYL abknöpfte und darüber informierte das die Fahrt 3 1/2 Stunden dauern würde.
Abenteuerliche Busfahrten in der Türkei
Nach den Einsteigen outete ich mich gleich wieder als dummer Deutscher, denn ich saß auf dem falschen Platz. Man kriegt auf seinem Ticket nämlich eine Platznummer zugewiesen und mich hatte man in die erste Reihe direkt hinter den Fahrer gesteck. Neben mir saß ein Junger Türke mit dem ich versuchte zu sprechen aber mein Türkisch war so gut wie sein Englisch und so saßen wir schweigend nebeneinander.
Als wir den Busbahnhof verließen, winkten uns viele Türken zu, die Packete in den Bus laden wollten und später noch ganze Familien, die in den bereits vollen Bus dazustiegen. Mitten auf der dreispurigen Straße hielt der Bus an und lies Leute dazusteigen. Es gab immer wieder Hupkonzerte, aber mittlerweile weiß ich, dass es sich hierbei um den ganz normalen türkischen Fahrstil handelt. Es scheint eine ungeschriebene Regel der Straßenverkehrsordnung zu geben, die Hupen wahrscheinlich sogar voraussetzt, um am Verkehr teilnehmen zu dürfen.
Die Fahrt führte auf guten Straßen durch die noch verschneiten Berge. Ich zitterte beim bloßen Anblick und fragte mich, worauf ich mich da eingelassen hatte. Es sah viel zu kalt zum Wandern aus.
Ungefähr jede Stunde stoppte der Bus in einer kleinen Stadt, vor einem kleinen Geschäft, für eine Viertel Stunde in der viele nach draußen stürmten um soviele Zigaretten zu rauchen, wie sie schafften. Durch die Pausen, die vielen Zustiege und frühzeitigen Abgänge, dauerte die Fahrt über 4 Stunden und jeder Taxifahrer der Stadt, schien mich als Fahrgast haben zu wollen, aber ich nur mit dem Bus weiter.
Mein Sitznachbar vom Bus zog mich aus den Pulk, stellte mich in eine Straßenencke und meinte in gebrochnen Englisch ich sollte winken wenn ein Bus vorbei fuhr und lies mich dort alleine. Nach einer halben Stunde war es dann auch endlich so weit und ich näherte mich meinem Endgültigen Ziel – Ovacik.
GPS Daten der Etappe
Der Busfahrer sagte mir, wo ich aussteigen musste und erklärte mir auch grob den Weg. Nach wenigen Minuten kam ich zu einem umgekippten Schild, welches auf den Weg hinwies. Das bedrückte mich ein wenig. Ich dachte nämlich, das ess sich um den Start handeln würde und ich kein schöneres Foto als das eines umgeknickten Schildes bekommen würde. Glücklicherweise war dem nicht so und ich kam nach ein paar Metern zu meinem Foto.
Von hier an ging es auf einem breiten Waldweg entlang, der nach und nach schmaler wurde und bergauf führte. Schon bald musste ich an einem Holzzaun vorbei klettern der sich scheinbar nicht öfnen ließ. Man konnte beim Aufstieg eine großartige Aussicht auf Ölü Deniz und den dazugehörigen Strand werfen.
Da es schon sehr spät war lies ich mich an der ersten Zisterne nieder und nutzte den steinigen und unebenen Grund und Boden als Schlafplatz. Es war nicht bequem, aber die Aussicht großartig. Ein kurzer aber gelungener Wandertag.