Heute nehme ich euch mit auf eine besondere Tour durchs nördliche Harzvorland – genauer gesagt in die vielseitige Umgebung rund um Halberstadt. Diese Wanderung vereint Natur, Geschichte und grandiose Ausblicke. Unsere Route führt uns über die Spiegelberge, die Thekenberge bis zu den markanten Klusfelsen. Unterwegs reiht sich ein Highlight ans nächste – und bei dem traumhaften Wetter kam ich aus dem Schwärmen kaum noch heraus. Die Strecke habe ich diesmal nicht selbst geplant, sondern von der offiziellen Homepage der Stadt Halberstadt übernommen – eine echte Empfehlung, wenn ihr aus der Region kommt. Dort findet ihr gleich mehrere Wandertouren.

GPS Daten der Rundwanderung um die Halberstädter Berge

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Halberstadt Berge
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Start: Spiegelberge & das Jagdschloss

Los geht’s an den Spiegelbergen, unweit vom Halberstädter Tierpark, wo man kostenlos parken kann. Von dort aus starten wir direkt hinein in eine landschaftlich reizvolle Gegend. Eines der ersten Highlights: das barocke Jagdschloss. Von dessen Terrasse hat man einen traumhaften Blick über Halberstadt – im Keller wartet sogar ein riesiges Weinfass.

Gleich nebenan steht das Belvedere – ursprünglich als Grabstätte für Ernst Ludwig Christoph Spiegel gedacht. Der adlige Namensgeber der Spiegelberge entschied sich aber kurz vor seinem Tod um und wurde letztlich im Mausoleum beigesetzt (an dem wir leider vorbeigelaufen sind).

Jagschloss Spiegelsberge
Das Jagdschloss mit dem Riesenweinfass im Keller

Historisches Flair: Eremitage & Bismarckturm

Wenig später erreichen wir die Eremitage, vermutlich um 1772 erbaut. Wer sich fragt, was das überhaupt ist: Es handelt sich um eine Art Einsiedelei, ein Ort des Rückzugs und der stillen, philosophischen Gespräche – damals ein beliebtes Konzept in Landschaftsgärten.

Kurz darauf erspähen wir den Bismarckturm in der Ferne. Wer vorab beim Kassenhäuschen des Tiergartens 20 € Pfand hinterlegt, kann sich sogar den Schlüssel holen und den Turm besteigen! Auch der nahegelegene Blankenburger Kopf – die höchste Erhebung der Spiegelberge – ist nur wenige Meter entfernt. Uns persönlich hat aber der Ausblick vom Jagdschloss besser gefallen.

Zwischen Geschichte & Natur: Thekenberge & Medingschanze

Der Weg führt uns weiter in die Thekenberge – und hier wird’s richtig geschichtsträchtig. 1916 errichtete die Stadt Halberstadt hier einen sogenannten „Schauschützengraben“. Ziel war es, der Bevölkerung eine Vorstellung vom Stellungskampf des Ersten Weltkriegs zu geben. Der Eintritt diente damals einem guten Zweck: Er unterstützte Kriegswitwen und Veteranen. Heute ist der Besuch kostenlos.

Von dort aus geht es weiter zum Gläsernen Mönch, von dem aus man eine unglaubliche Aussicht genießen kann. Diese musste man sich aber erst verdienen – denn die Stufen dorthin waren wahrscheinlich die anstrengendsten Meter der gesamten Tour.

Ab hier wird es landschaftlich zwar richtig schön, aber auch stellenweise abenteuerlich: Einige der auf der Karte eingezeichneten Wege existieren schlicht nicht mehr oder sind völlig zugewachsen. Wer sich auf diesen Abschnitt einlässt, sollte bereit sein, sich auf dem Weg zur Eulenburg ein wenig durchs Unterholz zu schlagen. Kinderwagentauglich ist das definitiv nicht – aber zu meiner Verteidigung: Ich habe die Route diesmal nicht selbst geplant. Wir haben sogar versucht, von der Originalroute abzuweichen, um eine etwas bessere Strecke zum Großen Thekenberg zu finden.

Mein Highlight: Der Große Thekenberg

Der Große Thekenberg war für mich persönlich das Highlight der Tour. Dieser riesige Fels mit seinem besonderen Flair erinnerte mich an Landschaften, wie ich sie sonst nur aus der Lüneburger Heide kenne. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet – eine echte Überraschung! Da verzeihe ich dem GPX-Track auch gern, dass es danach nochmal kurz durchs Unterholz ging.

Großer Thekenberg

Finale: Die mystischen Klusfelsen

Zum Abschluss unserer Tour erreichen wir die Klusfelsen – eine beeindruckende Sandsteinformation mit uralten Höhlen, die vermutlich schon in vorchristlicher Zeit genutzt wurden. Da es schon recht spät war, bin ich leider nicht mehr richtig zum Erkunden gekommen. Aber das, was ich gesehen habe, war bereits sehr beeindruckend. Ich möchte auf jeden Fall nochmal dorthin zurück und mir alles in Ruhe anschauen.

Alle Bilder von der Wanderung um die Halberstädter Berge

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