Bergwandern mit Meerblick – kein anderer Nationalpark bietet dem Wanderer eine so umfassende Rundumsicht auf das umgebende Meer wie der Acadia National Park im Nordosten der USA. Aber nicht nur die landschaftliche Besonderheit des in Maine gelegenen Parks ist ungewöhnlich, auch die Entstehung ist so einzigartig wie der Park an sich.
Viele wohlhabende Menschen, wie z.B. John D. Rockefeller Jr., die zumindest zeitweise ein simpleres Leben bevorzugten, sogenannte Rusticators, kauften das Land und bauten sich dort ihre Ferienresidenzen. Sie hatten dabei die sicher berechtigte Angst, dass die schöne Landschaft der Inselregion zerstört werden könnte. Deshalb gründeten sie einen Trust, dem sie per Schenkung ihrer Landrechte übertrugen. Es handelt sich beim Acadia Nationalpark somit um den einzigen gestifteten Nationalpark in den USA.
Der im Jahre 1916 gegründete Acadia Nationalpark startete mit einer Größe von 6.000 Acres und erstreckt sich mittlerweile über eine Fläche von 40.000 Acres. Fast die Hälfte der Hauptinsel Mt. Desert Island (69.000 Acres) steht unter Naturschutz. Ein großer Teil der Insel befindet sich aber auch heute noch in Privatbesitz.
Die Sommerresidenzen von damals sucht man heutzutage übrigens vergeblich. Diese sind fast alle einem verheerenden Brand im Jahre 1947 zum Opfer gefallen. Genauso wie die seinerzeit vorherrschende Vegetation. Allerdings ist dies eine Veränderung, die man durchaus auch als positiv bezeichnen kann.
Vor dem Brand war die Umgebung fast nur mit einer einzigen Baumart bewachsen, welche das ganze Jahr über grün war und andere Bäume am Wachstum hinderte. Da der Großteil dieser Bäume beim Brand vernichtet wurde, konnte neues Leben im Acadia Nationalpark heranwachsen. Deshalb kann man nun auch dort den malerischen Indian Summer mit der wunderschönen Farbenpracht der verschiedenen Bäume genießen.
